BBG und Landrat in Ahrensfelde: Informationen und -austausch zum Schulverkehr

Am Montag Abend, dem 13.11.2023 fand im Saal des Ortsteilzentrum Ahrensfelde um 17 Uhr ein Treffen zwischen dem Dezernenten des Landkreises(Herr Lampe), der Barnimer Busgesellschaft (BBG), der Verwaltung, einigen Gemeindevertretern, meiner Frau und mir als Petitionseinreicher und einer Handvoll Elternvertreter statt. Bevor die Elternvertreter hinzukamen, waren die Gemeindevertreter bereits im Austausch mit Herrn Lampe und der BBG um Lösungsansätze zu erarbeiten.

Initiiert und organisiert wurde das Treffen durch die Verwaltung und den Bürgermeister. Das Treffen sollte es einigen Vertretern der Beteiligten ermöglichen, in den direkten Austausch über die Probleme bei der Schülerbeförderung in unserer Gemeinde zu kommen und gemeinsam Probleme zu identifizieren, sich hierzu auszutauschen und Lösungsmöglichkeiten zu eruieren.

Zur Sprache kamen u.a. die nachhaltigen Probleme betreffend der Pünktlichkeit der Busverbindungen. Ursächlich hierfür sind laut Herrn Lampe und Herrn Skawran (BBG) die aktuellen Probleme bei der Personalgewinnung, die herausfordernde Verkehrssituation mit der B158 und die derzeitige Baustellensituation in Bernau. Befragt nach den Gründen des Personalmangels, konnte man lediglich auf den generellen Fachkräftemangel verweisen. Es liegt wohl ausdrücklich nicht ausschließlich an finanziellen Anreizen, da sämtliche Brandenburger Verkehrsunternehmen über Personalmangel klagen. Die BBG ist bereits sehr kreativ hinsichtlich der Überlegungen, um entsprechende Personalkapazitäten aufbauen zu könne. Inzwischen erwäge man sogar schon, entsprechende Wohnraumangebote für potentielle Mitarbeiter anzubieten um attraktiver zu werden und prüft die Möglichkeit ggf. auf polnische Busfahrer zurückgreifen zu können, was wiederum mit sprachlichen Einschränkungen des Fahrerpersonals einhergehen würde.

Seitens der Eltern wurde auch die Frage bzgl. der bisher mangelhaften Koordination der Umstiege gestellt. Ferner wurde gefragt, weshalb die Daten in den entsprechenden Apps nicht immer stimmig und aktuell seien. Laut BBG ist hierfür die teilweise unzureichende Technik bei den eingesetzten Dienstleistern ursächlich. Ausfälle (Krankmeldungen von Fahrern, Defekte an Bussen, etc.) werden täglich morgens um 3 Uhr gemeldet und anschließend in die Verkehrs-Apps eingepflegt. Wenn Umstiege nicht funktionieren sei man darüber hinaus auf die Unterstützung der Betroffenen angewiesen und wäre sehr dankbar für entsprechende Hinweise. Einen entsprechenden Link zum Kundencenter der BBG finden Sie am Ende meines Artikels.

Thematisiert wurde von mir auch das Thema des unzureichenden Wetterschutzes am Umsteigeschwerpunkt in Schwanebeck. Der Dezernent entschuldigte sich dafür, dass man dieses Thema nicht ausreichend früh auf dem Plan gehabt habe und berichtet davon, dass man in einem ersten Versuch Anstrengungen unternommen habe, den bisherigen Wetterunterstand der alten Haltestelle wiederzuverwenden, was jedoch am massiven Fundament desselben gescheitert sei. Inzwischen ist man dabei Alternativen zu organisieren, um noch vor dem richtigen Wintereinbruch eine Lösung anbieten zu können. Die BBG kämpft hierbei aber wohl auch mit verwaltungs-technischen Themen, was zu zusätzlichen Verzögerungen führt. Alternativ wurde seitens der Elternvertreter gefragt, ob nicht die Möglichkeit bestünde als Zwischenlösung eine Art „Wärmebus“ anzubieten, so dass die Schüler/innen im Trockenen auf Anschlussbusse warten könnten. Die Vertreter der BBG schienen diesem Vorschlag gegenüber offen zu sein.

Ein Vater berichtete aufgeregt von einer unschönen Begegnung mit einem Schulbusfahrer, welcher auf die Nachfrage für den Grund seiner Verspätung in gereizter und unangemessener Art und Weise reagierte. Herr Lampe und die Vertreter der BBG entschuldigten sich dafür und stellten klar, dass das selbstverständlich nicht das von der BBG gewünschte Auftreten ihrer Mitarbeiter sei, man jedoch auf gegenseitiges Verständnis für die herausfordernde Situation auf beiden Seiten angewiesen sei. Die aktuelle Situation am Arbeitsmarkt ermögliche derzeit auch kein striktes personalrechtliches Vorgehen gegenüber Mitarbeitern, man befinde sich hier in einem unglücklichen Interessenskonflikt. Aber auch die BBG wünscht sich hier eine Verbesserung.

Lob für die aktuelle Situation kam aus Elisenau. Ein Vater zeigte sich mit der aktuellen Situation sehr zufrieden, befürchtete aber, dass Elisenau (als äußerste Randregion der Gemeinde) bei eventuellen Anapassungen der Fahrpläne wieder hinten runterfallen könnte. Verbesserungspotential sah dieser Vater allerdings beim Einsatz der großen „Schlenkis“ und der kürzeren Busse. So käme es einerseits zu recht leeren „Schlenkis“ und überfüllten „Kurzen“. Herr Skwaran bedankte sich für den Hinweis und ließ sich die konkreten Verbindungen nennen. Gern tauscht er (wenn möglich) die Busse gegeneinander aus um eine bessere Auslastung zu erzielen.

Selbstverständlich war auch die Situation der Schulbusse von und nach Blumberg; Eiche und Mehrow ein Thema. So wurde von einem Vater z.B. die schlechte Erkennbarkeit der verschiedenen Buslinien ab der Grundschule Lindenberg angesprochen. Einerseits fährt eine Linie über Eiche, anderseits auch eine über Mehrow. Problem sei lediglich, dass beide Linien bisher mit „Blumberg Bahnhof“ ausgeschildert seien. Interessiert an einer pragmatischen Lösung für dieses Problem fragte Hr. Skawran gleich, welche Auszeichnung der Busse denn besser wäre. Ich gehe davon aus, dass es hier in absehbarer Zeit eine entsprechende Anpassung geben wird. Auch auf dieser Strecke soll geprüft werden, ob kurze und lange Busse eventuell getauscht werden können, um eine bedarfsgerechtere Auslastung der Busse zu erreichen und Überfüllungen zu vermeiden – hierfür ist die BBG auf konstruktive Hinweise der Eltern angewiesen und bittet unter dem Link am Ende des Artikels um entsprechende Informationen. Insgesamt zeigte man sich seitens der BBG sehr kooperativ und an einer nachhaltigen Verbesserung der Situation interessiert.

Eine deutliche Verbesserung der Busverbindungen brachte der neue Fahrplan (Stand 06.11.2023) für Schüler/innen unserer Gemeinde, die das Barnim-Gymnasiums besuchen. Dank „durchgebundener Verbindungen“ (d.h. Busse, verkehren bis zu einem bestimmten Punkt als Linie A und fahren ab diesem Punkt weiter als Linie B, hier z.B. wird der 872-er Bus zu bestimmten Fahrtzeiten ab Schwanebeck zum 901-er Bus und fährt direkt weiter in unsere Gemeinde), das reduziert Schulwegzeiten erheblich.

Die BBG wünschte sich ein stärkeres Entgegenkommen der Schulen hinsichtlich Anfangs- und Endzeiten des Unterrichts. Einzelne Schulen hätten dies bereits getan(z.B. die Grundschulen in Lindenberg und in Blumberg) und die BBG arbeitet hier aktuell daran möglichst zeitnah eine Verbesserung bei den Verspätungen zu erreichen. Mit einfach früher losfahren allein sei es aber eben nicht getan, da jede Änderung unmittelbare Auswirkungen auf den Gesamtfahrplan habe.

Über Blumberg hat die Verbindung vom Paulus-Praetorius-Gymnasium nach Ahrensfelde nur unzureichend funktioniert. Die BBG wies darauf hin, dass Eltern/Schüler alternativ zur Route über Blumberg auch eine Verbindung via Schwanebeck prüfen sollten (BBG). Hier soll nachgesteuert werden, da die Busse so weit wie möglich aufeinander warten sollten.

Über all diese Punkte hinaus bat ich die Beteiligten um ein langfristiges Konzept mit mehrjähriger Stabilität, was es ermöglicht, nicht jährlich grundlegend neue Fahrpläne zu entwerfen. Hierdurch würden Eltern auch in die Lage versetzt langfristig planen zu können und die Schulverkehrssituation in die Wahl der richtigen Schule für Ihre Kinder mit einfließen zu lassen. Die BBG betonte, dasselbe Interesse zu verfolgen. Man sieht sich mit dem aktualisiertem Konzept auf dem richtigen Weg und hofft trotz des stark gestiegenen Bedarfs ein zuverlässiges Verkehrsnetz aufbauen zu können. Auch wenn man aktuell keine kurzfristigen und sofort spürbaren Verbesserungen in Aussicht stellen könne, so möchte man doch im Gespräch miteinander bleiben und bittet alle Beteiligten um ihre aktive Mithilfe beim Identifizieren von Problemen und ist offen für jegliche Vorschläge.

Für entsprechende Hinweise oder auch Beschwerden bittet die BBG um die Verwendung des folgenden Links:

https://bbg-eberswalde.de/service/beschwerdestellen

Ich persönlich möchte mich an dieser Stelle ausdrücklich bei der Verwaltung, der Gemeindevertreterversammlung, der BBG und sämtlichen sonstigen Beteiligten für ihr Engagement und die große Unterstützung bedanken.

Stephan Bulicke, Ahrensfelde