Schulen in Ahrensfelde

Die Mitglieder der Ahrensfelder Wählergemeinschaft werden bei der Bürgerbefragung für den Bau des Gymnasiums und der Wohnbebauung entlang der Lindenberger Straße stimmen.

Warum?

Seit vielen Jahren setzen wir uns u.a. aktiv in Initiativen, allen politischen Gremien der Gemeinde und des Kreistags dafür ein, dass in unserer Gemeinde wieder eine weiterführende Schule errichtet wird.

Dafür mußte viel Überzeugungsarbeit geleistet werden, zunächst in der Gemeindevertretung und dann im Kreistag des Landkreises Barnim als zuständiger Schulträger für weiterführende Schulen. Ab 2008 haben wir uns für die Bürgerfraktion Barnim im Kreistag aufstellen lassen, um für die Gemeinde dieses Entwicklungsziel erreichen zu können. Nach diversen Anläufen wurde im Dezember 2016 durch unser Kreistagsfraktion die Aufnahme der Gemeinde Ahrensfelde in den Schulentwicklungsplan des Landkreises Barnim als Standort für eine weiterführende Schule beantragt und dann endlich auch bestätigt.

Auf dieser Basis wurde als erster Schritt in 2022 die Grundschule in Blumberg in die Trägerschaft des Landkreises Barnim übergeben, wo nun parallel eine 2-zügige Grundschule und erstmalig auch weiterführend eine 2-zügige Oberschule bis zur 10. Klasse eröffnet wurde.

Für die Entwicklung und Freihaltung von Flächen für einen Schulstandort in der Lindenberger Straße in Ahrensfelde engagieren wir uns seit den 90er Jahren und haben entsprechend in den Diskussionen zum Flächennutzungsplanung argumentiert. Da diese Flächen nicht im Eigentum der Gemeinde waren, wurden über Jahre Verhandlungen mit dem Eigentümer zum Erwerb der Flächen geführt. Idealer Weise hätten wir auf diesem Standort einen Bildungscampus mit Grundschule und weiterführender Schule, sowie Sportanlagen für die gesamte Gemeinde gesehen und haben diesen Vorschlag in die Gemeindevertretung incl. Entwürfen eingebracht. Da die Flächen zu dem Zeitpunkt der Beschlussfassung zur Errichtung der Grundschule nicht zur Verfügung standen, erfolgte der Neubau der Grundschule in Lindenberg. Wir haben an der Entwicklung des Schulstandortes in der Lindenberger Straße festgehalten, da klar war, dass die Entwicklung der Schullandschaft in Ahrensfelde weitergehen muß und uns aktiv an dem Weiterverhandeln mit dem Eigentümer zum Flächenerwerb beteiligt. Im Ergebnis konnte der Kauf einer ca. 3,5 ha großen Fläche erreicht werden und in 12/2022 die Beschlussfassung im Kreistag für die Errichtung eines Gymnasiums auf diesem Standort. Leider nur 3,5 ha groß, genug Fläche für die Schule, aber wohl nicht mit ausreichendem Flächenangebot für die ebenfalls erforderlichen Sportanlagen bzw. einer Sporthalle. Die konkrete Planung wird es zeigen. Hier wurde von uns der Kompromiss als tragfähig bewertet, dass dann an dem vorhandenen Sportplatz in der Ulmenallee die künftige Sporthalle errichtet wird und die Sportanlagen gemeinsam vom Verein Grün-Weiss-Ahrensfelde und der Schule genutzt werden.

Im Gegenzug zu dem Flächenerwerb wurde mit dem Eigentümer (EKBO) vereinbart, dass dafür zusätzliche Wohnbauflächen an der Lindenberger Straße ausgewiesen werden. Zudem wurden anderen Themen wie u.a. der Erhalt des Ostfriedhofs ebenfalls im Eigentum der EKBO miteinander abgestimmt. Entsprechend der Beratungen im Ortsbeirat, Bauausschuss und Gemeindevertretung sollen vorrangig altersgerechte Wohnangebote entstehen, für deren Entwicklung wir uns ebenfalls seit Jahren engagieren.

Der Erhalt und der Schutz unserer Natur- und Freiräume sind uns ein sehr wichtiges Anliegen. Die Flächen an der Lindenberger Straße sind jedoch mehrheitlich ehemals baulich genutzte Flächen, die vorrangig vor Flächeninanspruchnahmen von Acker- und Freiflächen zu entwickeln sind. Und daher wird dieses Baugebiet seit den 90er Jahren im Flächennutzungsplan als Potentialfläche für eine bauliche Wohnbau- und Mischgebietsnutzung ausgewiesen. Dieser Bedarf besteht jetzt!

Zur Diskussion steht, welche Bauweise im Baugebiet zugelassen werden soll. Ich bin der Auffassung, dass wir in neuen Baugebieten keine Einfamilienwohnhäuser mehr errichten sollten. Der Flächenverbrauch dafür ist einfach zu groß und Einfamilienhäuser haben wir in allen Ortsteilen ausreichend. Einfamilienwohnhäuser sollten nur noch in den bestehenden Siedlungsgebieten als Innenverdichtung errichtet werden können. Wir benötigen mehrgeschossige Wohngebäude mit kleinen Wohnungsgrundrissen und barrierefreier Erschließung für altersgerechte Wohnformen. Es sollte in dem Baugebiet in der Lindenberger Straße ein gartenartiges Siedlungsquartier mit zusätzlichen Flächenangeboten für Dienstleister entstehen. In einem Eckpunktepapier wurde die grundsätzliche Entwicklung in der Gemeindevertretung für dieses Quartier vorbesprochen. Traumhaft wäre nach meiner Vorstellung ein autofreies Quartier.

Wir stehen auf dem Standpunkt, dass die im Achsenentwicklungskonzept Ahrensfelde-Werneuchen ausgewiesenen weiteren möglichen Baugebiete lediglich als Angebotsplanung vorgeprüft wurden. Das heißt keinesfalls, dass deren Entwicklung feststeht und wir diese umsetzen wollen. Wenn baulicher Entwicklungsbedarf in der Gemeinde gesehen wird, sollen zunächst alle Potentialflächen der Innenentwicklung geprüft werden, im zweiten Schritt die Entwicklung baulich vorbelasteter Flächen sowie Abrundungsflächen geprüft werden und nur im Ausnahmefall, wenn wirklich ein dringender Bedarf besteht, die Inanspruchnahme von Freiflächen für Bauflächen zu erwägen. Hierzu werden im Bedarfsfall Einzelfallprüfungen unter Einbeziehung der Bürger und Bürgerinnen erfolgen.

Ja und wie ist der Umgang mit unserem Dauerthema „Ortsumfahrung Ahrensfelde“?

Seit 1994 läuft das Verfahren zur Ortsumfahrung Ahrensfelde. Wir sind uns alle einig, dass der Transitverkehr durch unsere Gemeinde für uns alle eine erhebliche Belastung darstellt und die bald 30 Jahre dauernde Verfahrensführung zur Planung der Ortsumfahrung ebenfalls. Die uns in Aussicht gestellte Planung der Ortsumfahrung ist der Supergau und muß mit allen Mitteln verhindert werden! Fakt ist, dass uns dieses Thema leider noch viele Jahre stark beanspruchen wird und wir nur eine wirkliche Verkehrsentlastung erreichen können, wenn wir uns gemeinsam für eine Lösung stark machen, die unsere Lebensqualität in der Gemeinde Ahrensfelde verbessert und nicht verschlechtert.

Aber wollen wir diese Entwicklungen der Ortsumfahrung abwarten und deshalb auf die einmalige Chance der Entwicklung der Schullandschaft verzichten und unsere Kinder weiterhin nach Wandlitz, Bernau, Zepernick oder nach Werneuchen ins Gymnasium schicken?

Und wollen wir im Alter nicht mehr in der Gemeinde wohnen, weil es keine altersgerechten Wohnungsangebote im Gemeindegebiet gibt?

Es ist selbsterklärend, dass ein Schulstandort dort errichtet werden sollte, wo die meisten Schüler herkommen, gerade auch, um den erforderlichen regionalen Schülerverkehr in Summe zu minimieren. Auch die Lage an der Regionalbahn stärkt den Standort.

Durch die Errichtung des Gymnasiums zieht Lebendigkeit in die Gemeinde ein. Zudem wurde in 2022 durch die Bürgerfraktion Barnim ein Beschlussantrag für die Errichtung aller weiterführenden Schulen im Landkreis auf der Grundlage des Raumprogramms von Compartmentschulen eingebracht und beschlossen. Das bedeutet auch für das Gymnasium in Ahrensfelde, dass wir einen komfortablen und modernen Schulneubau bekommen werden, in dem für unsere Kinder optimale Lernbedingungen geschaffen werden können.

Nehmen sie ihre Mitwirkungsmöglichkeit im Rahmen der Bürgerbefragung aktiv wahr und stimmen sie ebenfalls für die Errichtung des Gymnasiums und der Wohnbebauung an der Lindenberger Straße.

Ahrensfelde, den 31.01.2023     Oda Formazin