Ahrensfelde bekommt ein Gymnasium – Ergebnis aus Kreistagssitzung

Verfasst von Christina Harwardt, 28.09.2023

Durch die mit Spannung erwartete Kreistagssitzung vom 27.09.2023 war insbesondere für die Eltern und Schülerinnen und Schüler des Landkreises Barnim ein entscheidender Termin.

Als positives Signal hat der Landkreis bereits letztes Jahr anhand der Einwohnerentwicklung ausreichend Schulkapazitäten für die nächsten Jahrzehnte beschlossen.

Die Vorteile einer standortnahen Schule für Schülerinnen und Schüler liegen klar auf der Hand:

  • bessere Zugänglichkeit, kürzere Schulwege
  • Einsparung von Betriebskosten durch Wegfall des Transports
  • Umweltfreundlichkeit bzw. weniger Umweltauswirkung durch Verkürzung der Schulwege
  • gesunde Lebensweise und körperliche Aktivität durch Ermutigung der Schüler zu Fuß oder mit Fahrrad zur Schule zu kommen
  • mehr Flexibilität für außerschulische Aktivitäten
  • bessere lokale Integration und Unterstützung in die Gemeinschaft und Profitieren von vorhandenen lokalen Ressourcen.

Folglich konnten wir in Ahrensfelde nach erfolgreicher Bewältigung einiger Hürden und großer Unterstützung der AWG (Ahrensfelder Wählergemeinschaft) die Aussicht auf die Errichtung eines Gymnasiums in naher Zukunft genießen. Jedoch kam es in den letzten Monaten durch Änderungswünsche der Schulformen zu neuen Konstellationen innerhalb der Schullandschaft im Landkreis.  Dies wurde ausgelöst durch eine Elterninitiative aus Wandlitz, die die Errichtung einer Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe an ihrem Standort fordert und einen Antrag auf Änderungen der Schulformen im Bereich der weiterführenden Schulen initiiert hat. Die bisher festgelegten Schulformen in Barnim sehen aktuell nur Oberschulen mit einem Abschluss nach der 10. Klasse und Gymnasien vor. Daraus resultierte eine andere ganzheitliche Bewertung der Schulverteilung, bei der die Entscheidungsträger hätten prüfen müssen, ob sich die prognostizierten Schülerzahlen mit dem geplanten Schulneubau übereinstimmen. Als Konsequenz hätten die Verantwortlichen unseren Schulstandort Ahrensfelde und somit das Gymnasium neu bewerten und die Entscheidung darüber sogar vertagen müssen.

In der Diskussion vom 27.09.203 wurde die Schulsituation ganzheitlich betrachtet. Zum einen wurde die massive Problematik des Schulbusverkehrs im Landkreis thematisiert, u. a. die prekären Zustände speziell in der Gemeinde Ahrensfelde, dass Oberschüler zum Teil über 4 Stunden täglichen Schulweg mit dem Bus bewältigen und hinnehmen müssen. Die Stellungnahme dazu war ernüchternd, so ist die Problematik bekannt, man bleibt mit der BBG (Barnimer Busgesellschaft) im Dialog und arbeitet mit Hochdruck an Lösungen. Eine vorgeschlagene Sonderbeförderung für die Ahrensfelder Schülerinnen und Schüler wird jedoch nicht zugelassen.

Zum anderen wurden die Konsequenzen diskutiert, die sich aus den Änderungen der Schulformen für die einzelnen Standorte ergeben würden. Es wurde vom Landrat bekräftigt, dass man am Schulstandort Ahrensfelde festhalten will und man von den bereits getätigten Planungen und Vorarbeiten zur Umsetzung des Gymnasiums nicht abrücken möchte. Auch wurde deutlich hervorgehoben, dass der Bau eines ortsnahen Gymnasiums ein Teil der Lösung für die Schulbusproblematik ist und alle Beteiligten mit der weiteren Umsetzung zügig voranschreiten sollten.

Im Resultat der Debatte haben sich 28 Kreistagsabgeordnete gegen die Änderung der Schulformen im Bereich der weiterführenden Schulen ausgesprochen und 15 Abgeordnete waren dafür, bei 3 Enthaltungen. Das bedeutet, wir konnten für die nächsten Generationen von Schülerinnen und Schülern in Ahrensfelde ein erfreuliches Ergebnis erzielen! Das Gymnasium wird am Standort Ulmenallee/Lindenberger Str. gebaut und aller Voraussicht nach können wir uns im Jahr 2029 über die Fertigstellung der Schule freuen!